Mercedes 300 SEL 6.3

Der "Sechskommadrei" ...wurde Ende der Sechziger, als "das beste Auto der Welt" bezeichnet! Solche Spitzenautomobile bewahren uns vor der Gefahr, besser und schlechter nicht mehr unterscheiden zu können.

Farbe Silber-Met.
Baujahr 1971
Preis
Lenkung LHD Servo
Typ 300 SEL 6.3 W109
Innenausstattung Leder Rot
Laufleistung

Viele hielten schon den "normalen" 300 SEL mit dem Dreiliter Sechsylinder für das beste Auto der Welt. Der "Sechsdreier", mit dem 6.3 Liter V8 Motor (M100) aus der 600er Staatskarosse, mit seinen 250 PS und unglaublichen 500 Newtonmetern Drehmoment, stellte aber alles in den Schatten.

Bei seinem Debüt auf dem Genfer Automobilsalon im März 1968, verschlug es der Automobilwelt die Sprache. Eine Luxuslimousine von 5 Metern Länge, die allen nur erdenklichen Komfort bot, und gleichzeitig Fahrleistungen hatte, die damalige Sportwagen alt aussehen ließ, das war eine echte Sensation!

Nach den ersten Fahrtests, überschlug sich die Fachpresse vor Begeisterung. Im Juni 1968 wurde der 6.3 in den USA vorgestellt. Als würdigen Ort dafür, wählte man die Rennstrecke Laguna Seca. Die damals wohl renommierteste amerikanische Fachzeitschrift "Road and Track" titelte: "Merely the greatest Sedan in the World" ! Zu Deutsch: "Einfach die großartigste Limousine der Welt"!

Im August 1968 erschien in der wohl auch heute noch renommiertesten deutschen Fachzeitschrift "auto motor und sport", ein Testbericht zum 6.3, mit der Überschrift: "Mercedes-Benz 300 SEL 6.3  Das Kraftfahrzeug." Als kurzes Fazit am Ende des Testberichts schrieb der Redakteur Reinhard Seiffert: "So wenig es möglich ist, Autos wie den 6.3 zum europäischen Normalauto zu machen, so deutlich beweist er, daß der europäische Autokäufer mit seinen Anforderungen an Leistung, Fahrsicherheit und Komfort, die ihm wichtiger sind als Styling und jährliche Modellwechsel, auf einem richtigen Weg ist. Solche Spitzenautomobile bewahren uns vor der Gefahr, besser und schlechter nicht mehr unterscheiden zu können. Wenn sie auch nicht jeder kaufen kann - bauen sollte man sie auf jeden Fall."

Um das mit ein paar Zahlen und Daten zu untermauern: Das Fahrwerk hatte die aus dem 300SEL bereits bekannte Luftfederung an Vorder- und Hinterachse, was dem Auto ein ungemein luxuriöses und geschmeidiges Fahrverhalten verlieh. Beschleunigung 0-100km/h in rund 6 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit ca. 230km/h. So war es nicht verwunderlich, daß die stärkste S-Klasse dieser Zeit, nicht nur viele Wirtschaftsbosse, Industriemagnaten, Schauspieler und Rockstars anlockte, sondern angesichts der enormen Fahrleistungen auch viele Größen aus dem Rennsport. Chris Amon, Jean-Pierre Beltoise oder Francois Cevert, kamen zum Beispiel nicht an diesem großartigen Automobil vorbei.

Servolenkung, Servobremsen, Sperrdifferential, Zentralverriegelung, 4 elektrische Fensterheber und Nebelscheinwerfer waren Serie! Optional wurde noch ein elektrisches Schiebedach, Klimaanlage, Alufelgen und Kopfstützen für den Fond angeboten. Und man konnte zwischen Velour und Lederpolsterung wählen. Anstelle der Zeituhr, die bei den schwächeren W108/109 Modellen in der Mitte der beiden großen Rundinstrumente verbaut war, rückte beim 6.3 ein kleiner Drehzahlmesser. Die elektrische Uhr wurde rechteckig, und wanderte nach links unten, neben den Lichtschalter. Die Felgen/Reifen Kombination wuchs von 6J14 mit 185er Reifen, beim 6.3er auf 6,5J14 mit 195er- wahlweise 205er Reifen. Der Rest war im Prinzip identisch mit dem 3 Liter 300SEL.

Die Produktion startete im Dezember 1967 und endete im September 1972. In dieser Zeit verließen 6.526 Stück des 6.3 die Werkshallen.  Im Jänner 1972 kostete der 300 SEL 6.3, 47.397 DM ! Im Vergleich dazu waren der 280SE - zu dieser Zeit eine bereits sehr stattliche Erscheinung - mit ca. 20.000 DM, oder ein 911S - damals das schärfste was Porsche zu bieten hatte - mit knapp 30.000 DM, geradezu ein Schnäppchen...

Gegenständlicher 6.3, den wir hier im Auftrag eines unserer Kunden anbieten, wurde ursprünglich in die USA/Oregon ausgeliefert. Die Geschichte in Übersee ist nicht bekannt. Im Juni 1976 wurde der 300SEL in Graz/Österreich Einzelgenehmigt und zum Verkehr zugelassen. Der 6.3 blieb dort bis September 1984 bei seinem österreichischen Erstbesitzer, einem Arzt in Graz. Danach wechselte der Mercedes einige Male seine Eigentümer, wanderte von Graz nach Wien, danach nach Innsbruck und seit ca. 4 Jahren befindet er sich in sehr guten Händen eines Salzburger Benzinbruders, der den Sechsdreier in den letzten Jahren stetig verbesserte, pflegte und instand hielt. Familie und ein Immobilienprojekt veranlassen ihn nun, sich schweren Herzens von seinem besonderen Benz zu trennen. 

Die S-Klasse fährt, bremst, lenkt, so wie er es soll. Der Motor springt auch nach längerer Standzeit sofort an, die 4-Gang Automatik schaltet weich, der Antritt dieses 5 Meter-Schiffes mit knapp 1,8 Tonnen Leergewicht ist enorm und es macht richtig Laune diesen Mercedes zu pilotieren. Mit Ausnahme einiger Kleinigkeiten funktioniert alles an diesem Fahrzeug. Lediglich die Zentralverriegelung streikt aktuell, die Zeituhr ist ohne Funktion, eine gebrauchte, funktionierende Uhr wird aber mitgeliefert. Ebenso ein kompletter Teppichsatz, sowie diverse Türgummis und Kleinteile, zum Teil NOS-Teile, die der Eigentümer über die letzten Jahre auf Vorrat zusammengetragen hat. Die Luftfederung und Niveauregulierung funktioniert sehr gut - erst nach ca. 3-4 Wochen Standzeit, senkt sich die Karosserie langsam ab. Ursache dafür ist sehr wahrscheinlich das Luftregulierventil im Motorraum, welches ebenso bereits als Ersatzteil vorhanden ist. Motor, Getriebe und Hinterachse haben übliche, minimale Öl-Undichtigkeiten, die aus meiner Sicht vernachlässigbar sind. Der Unterboden ist, wie auf den Bildern zu sehen, sehr gut und rostfrei.

Der Lack ist zu 90% sehr gut, hat lediglich ein paar kleine Unschönheiten, z.B. am li.vo. Kotflügel. Das Chrom ist sehr gut, teilweise etwas stumpf aber eben original und nicht deformiert. Das Interieur ist schön, das Rote Kunstleder wurde von einem der Vorbesitzer vor Jahren wohl einmal erneuert.

In Summe ein schöner Benz mit richtig viel Wumms, in gutem, ehrlichem Zustand, in dem man das Auto sofort einsetzen kann. Je nach Anspruch seines neuen Eigentümers kann man manches verbessern oder verschönern - nichts davon ist nötig oder gar dringlich - einsteigen, losfahren und dieses wunderbare Stück Zeitgeschichte der Automobilen Oberklasse der 1970er Jahre geniessen!

 

 

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Ihr Robert Schatteiner 

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